Alle unsere Patienten werden von ihren Ärzten darauf hingewiesen, zumindest in der Zeit nach der Haartransplantation auf das Rauchen zu verzichten. Doch trotz aller Schuldgefühle ignorieren viele Menschen diesen medizinischen Rat.
Natürlich wissen wir es alle: Rauchen ist schlecht für unsere Gesundheit im Allgemeinen, aber hier stellt sich die Frage: Wirkt sich rauchen negativ auf das Ergebnis der Haartransplantation aus?
Nach einer Haartransplantation befürchten viele Patienten, dass ihre eingepflanzten Haare nicht überleben werden, dass die neu implantierten Haare wieder herausfallen und alles umsonst gewesen ist. Sehen wir uns genauer an, ob das Rauchen ein zusätzliches Risiko für die übertragenen Follikel darstellt. Und wenn ja, in welcher Form und in welchem Umfang?
1. Was wir alle über das Rauchen wissen
Mit den heutigen medizinischen Kenntnissen ist es schwer zu leugnen, dass Rauchen letztlich unser Atmungssystem schädigen kann und höchstwahrscheinlich auch wird. Wir sind uns auch der Tatsache bewusst, dass Rauchen Lungenkrebs und Herzprobleme verursachen kann.
In Amerika macht das Rauchen bereits fast 20% aller Todesfälle durch Herzkrankheiten bei Frauen und Männern aus. Aber häufig ist der durch Rauchen verursachte Schaden nicht auf die eigene Gesundheit beschränkt.
2. Passivraucher auch betroffen
Es hat auch negative Auswirkungen auf Nichtraucher, die sich im gleichen Raum befinden. Laut WebMD.com ist die Exposition gegenüber Tabakrauch jedes Jahr für rund 70.000 Todesfälle durch Herzkrankheiten verantwortlich.
Bei einer Forschung mit eineiigen Zwillingen wurde beobachtet, einer der Zwillinge ist ein Raucher und der andere ein Nichtraucher, dass bei dem Raucher ein größeres Ausmaß an Glatzenbildung zu sehen ist.
3. Wie das Rauchen Haartransplantationspatienten beeinflusst
Wegen dem Nikotin aus Zigaretten verengen und härten die Blutgefäße aus. Nikotin im Blut reduziert die Kapazität von Kohlenmonoxid, welcher für den Sauerstofftransport durch den gesamten Körper zuständig ist.
4. Schlechte Durchblutung- schlechte Genesung
Eine schlechte Durchblutung schwächt die Genesung eines Patienten und führt in den meisten Fällen zu einer Verzögerung des Wundheilungsprozesses. Offene Wunden sind anfällig für Viren und je länger die Wundheilung dauert desto höher ist das Infektionsrisiko.
Neben der Infektionsgefahr durch offene Wunden, besteht auch ein erhöhtes Risiko der Narbengewebebildung, da wegen der verzögerten Heilung Krusten länger an der Kopfhautoberfläche bleiben.
Ein weiteres Risiko für Ärzte besteht darin, dass Rauchen die Wahrscheinlichkeit von Nekrose oder Hautkrebs erhöht. Dieser Effekt hängt stark mit der am Tag gerauchten Anzahl der Zigaretten zusammen. Starke Raucher haben offensichtlich ein höheres Risiko. Außerdem kann während der Operation eine übermäßige Blutung auftreten, wodurch die Operation länger dauert. Die maximale Zeit der Überlebensdauer der ungefrorenen Follikel außerhalb des Körpers beträgt etwa sechs Stunden.
5. Rat der Haartransplantations experten
Haartransplantationschirurgen raten Patienten etwa eine Woche vor der Operation und vierzehn Tage nach der Haartransplantation mit dem Rauchen aufzuhören. Aber ein paar Monate wären definitiv besser für ein maximales Ergebnis.
Wenn der Patient nach der Haartransplantation im empfohlenen Zeitraum nicht raucht, aber danach wieder mit dem Rauchen beginnt ist das Risiko im Vergleich zu Nichtrauchern trotzdem höher die verbleibenden natürlichen Haare zu verlieren.
6. Haartransplantation bei Rauchern
Obwohl für die Mehrheit der Raucher ein höheres Risiko besteht, gibt es natürlich viele Raucher bei denen die Haartransplantation sehr erfolgreich verlaufen ist. Aber warum das Risiko eingehen? Wenn die Risiken für eine erfolglose Haartransplantation reduziert oder sogar leicht vermieden werden können, wenn Sie mit dem Rauchen aufhören würden.
7. Neue Vorsätze mit der Haartransplantation
Die gute Nachricht ist, dass Menschen die mit dem Rauchen aufhören, unabhängig von ihrem Alter, sofort gesünder werden und länger leben.
Wie Sie nun Ihr Aussehen ändern wollen, warum ändern Sie nicht auch Ihre Gewohnheit? Warum nicht mit dem Rauchen aufhören? Schließlich haben Sie jetzt einen extra und wichtigen Grund: Ihr Haar!